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Die Kunst will gelebt werden!

Valerie Tschida, Anna Thaller und Duanna Mund spannen den Bogen der Kunstschaffenden und Business Woman. Ein interessanter Spagat, der gelebt werden will!

Interview von Kathrin Schimak

Vielen Dank liebe Valerie Tschida, Anna Thaller und Duanna Mund, für diesen zweiten Teil des Interviews im Schloss St. Martin anlässlich Valeries Personale im März 2025.

Wie vereint ihr euer “Künstlerin-Sein” und das Business? Was sind eure Erfahrungen als starke Persönlichkeiten, starke Frauen, sowohl im künstlerischen Bereich als auch in einer Führungsposition tätig zu sein.

Valerie Tschida:

Für mich ist es nach wie vor eine Herausforderung diese zwei Rollen zu vereinen. Das ist einerseits die Künstlerin und andererseits die Galeristin, obwohl ich das Wort “Galeristin” nicht sehr mag – mir gefällt die Netzwerkerin viel besser. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Künstlerin schon ein paar Jahre Vorsprung hat, an der arbeite ich schon länger, um in diese Rolle bestmöglichst hineinzuwachsen und sie auszufüllen. Die Businessfrau in mir darf sich noch mehr entfalten. Ich bin auch sehr froh und dankbar dafür, immer wieder Wegbegleiterinnen zu haben, die mich dabei unterstützen. Vom Gefühl her ist das eine Rolle die nicht so ganz einfach von selbst aus mir agiert, sondern es ist eine Qualität, die ich noch ein bisschen herauskitzeln und entfalten darf. 

Duanna Mund:

Ich bewundere dich diesbezüglich sehr. Ich habe mit vielen künstlerischen Persönlichkeiten im Laufe meines Lebens zu tun gehabt und bin eigentlich über eine sehr akademische Schiene in diese Kunstwelt hineingewachsen. Ich habe sehr viele Menschen kennengelernt, die sich künstlerisch wunderbar ausdrücken können, denen aber andere Qualitäten fehlen, um das den Menschen näher bringen zu können. Ich halte Valerie für unglaublich tüchtig, das ist vielleicht auch etwas das uns verbindet, ich gelte auch als tüchtig. Zudem sind wir auch durchsetzungsstark ohne dabei egomanisch zu sein. Davor schützt uns wahrscheinlich unser künstlerisches Wesen. 

Mein literartisches Schaffen ist unabhängig, ich habe einen Beruf und das erlaubt mir marktneutral zu agieren. Meine Bücher veröffentliche ich über den Verlag “Book on Demand”, das heißt alle meine literarischen Werke, mittlerweile 12, sind im Handel frei verfügbar und zu hundert Prozent meine Bücher, vom Layout zur grafischen Gestaltung. Der Zugang zum Publikum ist für mich nicht ganz einfach, damit mein Wirken sichtbar und hörbar wird, aber mein künstlerisches Potential will gelebt werden – muss gelebt werden!

Anna Thaller:

Das ist ein schöner Übergang. Mein künstlerisches Potential muss auch gelebt werden, da gibts gar keine Diskussion darüber. Ich wollte eigentlich mit 15 in die Orthweinschule, das war für mich damals nicht möglich. Ich habe dann die Meisterklasse Schmuck und Metallgestaltung besucht, als ich drei kleine Kinder hatte. Es war ein bisschen eine Herausforderung. 

Bei mir war das immer schon sichtbar, dass es auf der einen Seite das Business ist und auf der anderen Seite die Kunst. Je älter ich werde, umso mehr braucht die Kunst ihren Raum. Die Kunst bekommt auch ihren Raum, denn es gibt Dinge die müssen nach Außen und es ist eine Notwendigkeit die Dinge zu zeigen. In meinem Fall in meinem Atelier für Schmuckkunst, Skulpturkunst,… Diese zwei Identitäten, wie ich das so gerne bezeichne, auf der einen Seite bin ich Leiterin eines Bildungshauses, Vorsitzende der ARGE-Bildungshäuser Österreich, ich bin neu im Kulturkuratorium des Landes Steiermark und gleichzeitig bin ich ganz stark Künstlerin, Kunstschaffende und selbst Ausstellungsmacherin. 

Diese Kombination ist super interessant und fügt sich wirklich gut und es ist diese innere Kraft und dieses innere Potential das da ist und das gelebt werden muss. Insofern gibt es gar keinen anderen Weg, um mich auszudrücken.

Bei mir ist es das Metall – das ist schon ein hartes Unterfangen. Das hat immer was mit harter Handwerksarbeit zu tun und es hat immer was mit Feuer zu tun. Denn die Metalle werden gelötet. Das sind meine zwei Elemente. Dieses Feuer habe ich für die Kunst- und Kulturszene insgesamt und dieses Feuer habe ich natürlich auch für meinen eigenen Schmuck und für das was in meinem Atelier entsteht. 

Valerie Tschida:

Das ist auch ein interessanter Spagat.

Anna Thaller:

Ein großer Bogen, ein interessanter Spagat. Je mehr Freiraum ich durch die Familie erhalten habe, desto stärker wurde und wird die Kraft der Kunst.

Das, was uns so schön verbindet, ist das wir alle drei Ermöglicherinnen von Kunst sind. Die Notwendigkeit der Kunst in unserem Leben ist, dass wir der Kunst in unserem Leben Raum geben und wir als Künstlerinnen das auch sichtbar machen können. Das ist ein guter Bogen für deine Ausstellung, Valerie und auch für das heutige Gespräch.

Herzlichen Dank für dieses inspirierende Interview.

 

Valerie Tschida, Künstlerin und Betreiberin der upTownArt Galerie in der Grazer Sporgasse 24

Anna Thaller, Direktorin des Bildungshauses Schloss St. Martin, Vorsitzende der ARGE BHÖ, Künstlerin

Duanna Mund, Literatin, steuerndes Mitglied des Grazer Literaturclubs, ausgebildete Musikerin

Bilder vom Interview
© IKFA-Kathrin Schimak

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